Tickets: 7.-/6.- Euro
Auto*Mat ist ein filmisches Essay über unsere autobesessene Gesellschaft. Auf sehr persönliche Weise erzählt der Film sowohl die Geschichte des Filmemachers und seines Versuchs, die Stadt lebenswerter zu machen, als auch jene der Entstehung von Auto*Mat, einer Initiative, die sich ebenso spielerisch wie ernsthaft für die Interessen der RadfahrerInnen und FußgängerInnen auf den Straßen Prags einsetzt. Mittels verschiedener stilistischer Elemente wie Animation, Musik und Handkamera entstand so eine ebenso inspirierende wie geistreiche Dokumentation über die Tücken im Kampf gegen das Auto.
Unfälle, Staus, schlechte Luft und PolizistInnen, die unermüdlich Strafzettel fürs Falschparken verteilen. Das ist das alltägliche Bild auf den Straßen Prags. Der Filmemacher Martin Mareček lebt mit seiner Familie in der Prager Innenstadt. Ständig hinterlassen verunfallte Fahrzeuge Spuren an der Kreuzung unter seiner Wohnung. Parkende Autos auf den Bürgersteigen behindern FußgängerInnen beim Vorbeigehen. Was bräuchte es also mehr, als eine Kamera in sein Fenster zu stellen, um einen Film über das Problem Auto in Prag zu machen? Doch würde das reichen, um eine Veränderung der Verhältnisse herbeizuführen? Wohl eher nicht. Gemeinsam mit einigen Freunden gründet Mareček daher Auto*Mat, eine Initiative, die sich für ein lebenswerteres Prag einsetzt. Über einen Zeitraum von sechs Jahren dokumentiert der Film die persönliche Entwicklung des Regisseurs zum Lobbyisten für die nicht motorisierten VerkehrsteilnehmerInnen der Stadt ebenso wie die Aktivitäten von Auto*Mat: Veranstaltungen, Interventionen, Radtouren, Verhandlungen mit PolitikerInnen, Diskussionen mit der Polizei und Prags erster Versuch eines autofreien Tages. Erfolge und Scheitern, Visionen, Utopien und Enttäuschungen der Gruppe werden mit der Kamera festgehalten. Protagonisten des Films sind außerdem der Prager Bürgermeister Pavel Bém, sowie StadtplanerInnen, der Premierminister, die Polizei, RadfahrerInnen, FußgängerInnen, AktivistInnen und AutoliebhaberInnen. Jahr für Jahr beteiligen sich mehr Menschen an den Aktionen von Auto*Mat und in Zusammenarbeit mit ExpertInnen entstehen Lösungsvorschläge, um Veränderungen auf den Straßen Prags zu bewirken.
*Top Kino Filmscreening in Originalfassung mit englischen Untertiteln.*Martin Mareček arbeitet als Drehbuchautor, Regisseur, Musiker und Lehrer in Prag. Seine Ausbildung an der Film- und Fernsehfakultät der Akademie der Musischen Künste in Prag (FAMU) schloss er 2002 ab. In seinen Dokumentarfilmen thematisiert er vor allem die Rolle von Non-Profit Unternehmen und die Chance jedes Einzelnen, die Welt von heute verändern und verbessern zu können. Seine drei wichtigsten Projekte in diesem Kontext sind Dust Games (2001), Source (2005) und Auto*Mat (2009).
Die im Film behandelte Initiative Auto*Mat, gegründet 2003, ist mittlerweile eine professionelle Non-Profit Organisation, die versucht, die Lebensqualität für RadfahrerInnen und FußgängerInnen in Prag schrittweise zu verbessern. Die Gruppe besteht derzeit aus etwa 30 aktiven Mitgliedern. Die Initiative wurde mit dem Cycling Visionary Award der Velocity 2013 ausgezeichnet.
Eine Veranstaltung in Kooperation mit dem Top Kino Wien
KATEGORIEN
Film
TAGS
Aktivismus, Fahrrad, Prag, Verkehr, Urbanes Handeln, Bottom-up, Automobil