Der Traum vom Baumhaus - das Ökohausprojekt von Frei Otto in Berlin
Beate Lendt, NL 2011, OmeU, 65 min
07.10.2013 22:00 | Top Kino | 6., Rahlgasse 1 (Ecke Theobaldgasse) | U2 Museumsquartier, Bus 57 A, Getreidemarkt | Film

Tickets: 7.-/6.- Euro, English version see below

Der Traum vom Baumhaus porträtiert die Ökohäuser von Frei Otto, ein experimentelles, im Rahmen der IBA 1987 entstandenes, partizipatives Wohnbauprojekt in Berlin. Eine Reihe von Interviews gibt Einblicke in den partizipativen Planungs- und Bauprozess und diskutiert rückblickend die dem Projekt immanenten innovativen, ökologischen und adaptiven Entwurfsprinzipien. Neben Frei Otto, Christine Kanstinger-Otto, Hermann Kendel, den beteiligten ArchitektInnen und PlanerInnen sowie vielen BewohnerInnen beleuchten Yona Friedman und das Pariser Architekturduo Anne Lacaton & Jean-Philippe Vassal die Relevanz des Projekts aus heutigem Blickwinkel.


Der Traum vom Baumhaus / Beate Lendt

Frei Ottos Ökohaus-Projekt vereint eine große Zahl an experimentellen Ansätzen flexiblen und personalisierten Bauens, die sich klassischen Planungsstrukturen deutlich widersetzen. Am ehesten kann der Planungsvorgang wohl als vertikales Stapeln von völlig verschiedenen, individuell entworfenen Häusern als Entwurfprinzip bezeichnet werden. Der Film zeigt die Begeisterung der beteiligten ProtagonistInnen und die Zufriedenheit der BewohnerInnen ebenso wie die Krisen im Planungsprozess. Der Traum vom Baumhaus fragt nach den Beweggründen und grundsätzlichen Überlegungen hinter dem Projekt. Der Frage, was wir aus dem Entwurfs- und Entstehungsprozess lernen können und welche Aspekte im Hinblick auf derzeitige Entwicklungen relevant sind, gehen im Film das Pariser Architektur-Duo Anne Lacaton & Jean-Philippe Vassal nach.

Das Ökohaus-Projekt zählt zu den unbekannteren Bauten von Frei Otto, es ist aber - wie der Film aufzeigt - die logische Konsequenz seines Denkens über Anpassungsfähigkeit und Flexibilität im Bauen und wird daher von einigen als eine seiner bedeutendsten und richtungsweisenden Arbeiten angesehen. Trotzdem ist das Projekt, das im Kontext der Überlegungen der Groupe d‘Étude d‘Architecture Mobile (GEAM) um Yona Friedman steht, wenig bekannt und kaum publiziert - insbesondere über die Grenzen Deutschlands hinweg. Der Traum vom Baumhaus beleuchtet die ökologischen, flexiblen und partizipativen Entwurfsansätze der Ökohäuser und fragt nach der Relevanz des Projekts für heutige Entwicklungen ebenso wie die nach den Parametern für die Akzeptanz visionärer Konzepte in der Gesellschaft.

Trailer zum Film.

Kamera, Schnitt, Regie: Beate Lendt
Produktion: Gerald Lindner & Beate Lendt
MusiK & Sounddesign: Vladimir Rakic

Beate Lendt ist Regisseurin und Produzentin, lebt und arbeitet in Amsterdam. Architekturstudium an der Technischen Universität Berlin. Während der Arbeit in diversen Architekturbüros intensive Beschäftigung mit Film- und Video. Seit 2004 als Filmemacherin tätig, 2009 Gründung der Produktionsfirma x!mage. Zurzeit arbeitet Beate Lendt am Forschungsprojekt Case Studies NL, das offene, flexible und partizipative Wohnprojekte in den Niederlanden dokumentiert. Bisherige Filmographie: NEXT21 (2009), Louis LeRoy (2009), Der Traum vom Baumhaus (2011), The Urban Challenge (2012).

Der Traum vom Baumhaus / Beate Lendt

Dreaming of a treehouse - Frei Otto‘s ecological building project in Berlin

Beate Lendt, NL 2011, OV with English subtitles, 65 min

A documentary on the ecological community building project of Frei Otto in Berlin. Including interviews with Frei Otto, Christine Kanstinger-Otto, Hermann Kendel, Yona Friedman, Anne Lacaton & Jean-Philippe Vassal and more architects, planners and inhabitants involved, the film shows the development and the philosophy of this project for the International Building exhibition in Berlin 1987 (IBA).

The Ökohaus project hosts a number of very experimental solutions to adaptable building and personalization. A vertical stacking of totally different individual homes might come closest to a correct description. The questions raised are: what motivated the project, what were the projects underlying sustainable themes and how did these ambitions turn out, what can we learn from its design, building process and its more than 20 years of occupation that can be relevant in our current society, commented and placed into context by Anne Lacaton and Jean-Philippe Vassal.

The project is probably Frei Otto’s least known, but is as the film shows, a logical consequence of his thinking on adaptability, considered by some to be his most important work. Ground breaking, deeply embedded in the rich architectural history of the Mobile Architecture movement headed by Yona Friedman, yet hardly known and little published, especially outside of Germany. The motivation behind the documentary, is the ongoing search for what it takes for ecological and adaptable designs to be successful in, and embraced by, society.

Commentary by architects Yona Friedman, Anne Lacaton and Jean-Philippe Vassal.

Beate Lendt (*1971) is a director and producer, currently living and working in Amsterdam. Studies of architecture at the University of Technology Berlin, graduated in 1998 and moved to Amsterdam. Work in architecture offices, several courses in film and video, work as a video-editor from 2004 on, guest lecturer at University of Technology Eindhoven architecture faculty in 2007/2008. Founded x!mage production in 2009. Currently working on Case Studies NL – a documentary research project on open, flexible and participative housing projects in the Netherlands.

Eine Veranstaltung in Kooperation mit dem / In cooperation with Top Kino Wien.


KATEGORIEN
Film

TAGS
Partizipation, Berlin, Frei Otto, Wohnen, Ökologisches Bauen