Beste Freunde - Edition Utopia lädt zum Kamingespräch mit Talkmaster Lars Schmid: Zu Gast am lauschigen Kaminfeuer sind der Künstler und Aktivist Alexander Nikolic, Boem*Wien, Stefanie Wuschitz, Medienkünstlerin und Betreiberin des feministischen Hacker-Spaces Miss Baltazar's Laboratory, sowie der Frankfurter Stadtaktivist Tim Schuster und je ein literarisches, filmisches oder musikalisches Werk, das unsere Gäste in ihrem utopischen Denken geprägt hat. Mitreden erwünscht!
Mit Einführungen in die Welt der praktikablen Utopien eröffnet urbanize! 2013 den 10-tägigen Festivalreigen. Auf dem Programm des Abends stehen ein Lichtbildgruppenvortrag zum Festivalmotto Citopia Now, die Performance-Lecture radical bionics von Lars Schmid, die Magazinpräsentation der dérive-Festivalausgabe plus eine Eröffnungsparty mit DJ EL Salgado (Zirkus Maximus) – alles im formidablen Ambiente der Festivalzentrale Hundsturm.
In den letzten Jahren formierten sich neue urbane soziale Bewegungen, die sich mit einer von unternehmerischen und technokratischen Strategien bestimmten Stadtpolitik konfrontiert sehen. Die in den Protesten aufblitzenden Momente der Aneignung, Selbstermächtigung und Solidarität zeigen: Die Stadt von Morgen entsteht nicht auf Reißbrettern und in Lesesälen, sondern liegt auf der Straße.
Willkommen in der 13! Der Wilden 13, wie die Wilhelmsburger ihren berüchtigten Bus und die Lebensader des Stadtteils in der Elbe getauft haben. Auf dem Rücken der Wilden 13 reisen die Wilhelmsburger Filmemacher durch ihren von fiebriger Vorabendstimmung geprägten Stadtteil. Das Gentrifizierungskarussel hat gerade begonnen sich zu drehen, stadtplanerische Visionen werden gebaute Wirklichkeit, die Großereignisse Internationale Bauausstellung und Internationale Gartenschau 2013 werfen ihre Schatten voraus. Die Zeiten ändern sich, Freiräume verschwinden, neue Architekturen sorgen für neue Bewohner, aber alte Konlikte bleiben. Ein Stadtteil wandelt sich. Der Film ist der Versuch einer Beschreibung.
Utopien der Moderne bilden den Ausgangspunkt einer filmischen Forschungsreise durch die gebaute Landschaft Moskaus. Dom Novogo Byta thematisiert das Scheitern einer gesellschaftlichen Utopie am Verfall des legendären Narkomfin-Gebäudes, entworfen 1927 von Moisei Ginzburg, und widmet sich dem Kampf seiner BewohnerInnen gegen Immobilienspekulation und Verdrängung als Sinnbild des heutigen post-kommunistischen Russlands.
Angesichts des andauernden Wohnungsmangels in Kuba wurden 1971 Laienbau-Brigaden, die Microbrigadas ins Leben gerufen, um Wohnblöcke im Selbstbau zu errichten. Der Film folgt in knappen Fragmenten der wechselhaften und widersprüchlichen Geschichte dieser Bau-Brigaden. Architekturaufnahmen, Archivmaterial und Interviews verbinden sich zu einer experimentellen Collage über dieses Phänomen einer revolutionären Moderne.
Now Urbanism recognizes the rich complexities of the present city not as barriers or obstacles but as grounds for uncovering opportunity and unleashing potential. It views city making as grounded in the imperfect, messy, yet rich reality of the present city and the everyday purposeful agency of its dwellers.
Urbane Mobilität befindet sich an einem Scheidepunkt. Klar ist, so wie bisher kann es nicht mehr weiter gehen, wenn wir städtische Lebensqualität wollen. Welche Entwicklungen zeichnen sich ab, welche Konzepte gibt es? Welche Strategien sind notwendig, um ein Mobilitätsangebot zu schaffen, das die Bedürfnisse aller StadtbewohnerInnen berücksichtigt, sich nicht vorrangig an Profitinteressen von Konzernen orientiert oder nur ein spezielles Bevölkerungssegment bedient?
Park! Platz! Play! lautete das Motto eines Aufrufs zur Bespielung und Umnutzung von Parkplätzen in Wien: Gefragt waren Projekte, Ideen, Konzepte und Interventionen, die sich mit einer neuen Nutzung von Parkflächen beschäftigen und das Potenzial dieser Straßenräume freilegen. Speziell am Int. PARK(ing) Day, 20. September 2013, wurden eine Vielzahl von Zeichen für einen lebendigen Stadtraum gesetzt. Am 5. Oktober wird die gleichnamige Ausstellung in der Festivalzentrale Hundsturm eröffnet: Sie bildet eine Foto-Dokumentation der Interventionen und befragt die Park!Platz!Play! AkteurInnen zu ihren Aktionen, nach ihren Motivationen und ihren Träumen für die Stadt der Zukunft.
Auf die Plätze, Park! Platz! Play!
urbanize! 2013 eröffnet einen filmischen Diskursabend rund um Utopien der Moderne. Ausgangspunkt der Nachforschungen zum historischen Rahmen dieser gesellschaftlichen Utopien, ihrem Scheitern und ihren grundsätzlichen Potenzialen für heutige Fragen des Bauens, Wohnens und Lebens bilden zwei aktuelle Filme. Gezeigt werden Dom Novogo Byta der StadtforscherInnen und FilmemacherInnen Lorenzo Tripodi und Manuela Conti von Ogino Knauss am Schauplatz Moskau, und Microbrigades der ArchitektInnen, KünstlerInnen und FilmemacherInnen Florian Zeyfang, Lisa Schmidt-Colinet und Alexander Schmoeger in Kuba. Im Anschluss an die Filme Gespräch und Diskussion mit den FilmemacherInnen über ihr Filmschaffen, Stadt-Utopien und heutige Verhältnisse.
Recht auf Stadt hat sich als globaler Slogan für zahlreiche neue urbane soziale Bewegungen etabliert. Als internationales Erkennungszeichen für widerständige urbane Initiativen vereint Recht auf Stadt unterschiedlichste stadtaktive Gruppierungen, die bislang nur selten zusammen gedacht werden konnten. Auch in Wien taucht der Begriff immer häufiger im Zusammenhang mit stadtpolitischem Engagement auf. Der Workshop Was kann ... Recht auf Stadt? richtet sich ausdrücklich an stadtaktive Menschen, die ihre Arbeit vorstellen, ihre Protest- und Interventions-Erfahrungen teilen, sich breiter vernetzen und gemeinsam Strategien und Werkzeuge für Aktionsformen entwickeln wollen.
Die Stadt von morgen ist im Heute bereits angelegt? Gebongt! Dann brauchen die Schätze ja nur mehr gehoben werden. Also nix wie ran ans Werk und volle Kraft voraus in Sachen lebenswerte und gerechte Stadt. urbanize! 2013 lädt beim Festivalfinale zur großen Utopie-Schleuder: Gesucht sind kleine, große, wahnwitzige und praktikable Ideen für die Stadt von morgen, die dringend darauf warten, die Welt zu erobern. Citopia? Wir kommen!
Welche Potenziale birgt unsere individuelle Wahrnehmung der Stadt? Was liegt im Alltäglichen verborgen? Wo und wie kann Bestehendes informell angeeignet, umgenutzt oder verfremdet werden, um seine versteckten Potenziale ins Rampenlicht zu rücken? Die Künstlergruppe PLAFOND+ lädt ein Wochenende lang zum spielerischen Workshop in die Nischen und Zwischenräume des Städtischen.